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10 Mythen über unseren Schlaf

1. Der Schlaf vor Mitternacht ist der Beste
Diese alte Weisheit stimmt so nicht mehr. Sie stammt aus einer Zeit, als die Menschen weit vor Mitternacht ins Bett gingen. Entscheidender ist, dass der Schlaf in den ersten Stunden nach dem zu Bett gehen möglichst ungestört ist. In dieser Zeit sind die Tiefschlafphasen am längsten, in denen sich der Körper am besten erholt.

2. Langschläfer sind fauler als Frühaufsteher
So einfach ist das nicht. Die Wissenschaft unterscheidet verschiedene Schlaftypen. Frühe Schläfer (Lerchen) und Spätschläfer (Nachteulen). Lerchen liegen deutlich vor der Geisterstunde im Bett, Eulen würden am liebsten weit nach Mitternacht ins Bett gegen und bis in den Vormittag schlafen. Dementsprechend sind die Lerchen in den frühen Morgenstunden leistungsfähiger. Schlafforscher regen deshalb seit längerem an, den Schulbeginn nach hinten zu verlegen.

3. Acht Stunden Schlaf sollten sein
Nicht unbedingt. Zwar schlafen Erwachsene im Schnitt sieben bis acht Stunden, doch manche kommen auch mit deutlich weniger Schlaf aus. Andere wiederum brauchen etwas mehr Nachtruhe. Rein statistisch hat, wer regelmäßig rund sieben Stunden schläft, die höchste Lebenserwartung.

4. Lange schlafen ist gesund
Man kann alles übertreiben, auch das Schlafen. Schlafforscher haben herausgefunden, dass nicht nur zuwenig ungesund ist, Übergewicht und Krankheiten begünstigen kann. Auch Menschen, die zu viel schlafen, haben ein höheres Risiko zu erkranken oder früher zu sterben.

5. Wer nachts aufwacht, hat keinen gesunden Schlaf
Das stimmt nicht. Es ist ganz normal in der Nacht rund ein bis zwei Dutzend Mal aufzuwachen. Die wachen Momente sind dann jedoch kurz, dauern nicht mal eine Minute und am nächsten Tag erinnert man sich meistens nicht mehr daran.

6. Ein Mittagsschlaf macht wieder fit
Auf die Länge kommt es an. Ein kurzes Nickerchen, maximal eine halbe Stunde, verbessern Konzentration und Leistungsfähigkeit. Ein längerer Mittagsschlaf ist dagegen eher kontraproduktiv. Im schlimmsten Fall führt er dazu, dass man nachts nicht mehr gut schläft und noch unausgeschlafener ist.

7. Ein Gläschen Alkohol hilft beim Einschlafen
Viele meinen bei einem Glas Bier oder Wein am Abend besser entspannen zu können. Und diese Entspannung soll auch das Einschlafen fördern. Doch diese Rechnung geht nicht auf. Denn Alkohol stört die wichtigen REM-Phasen, in denen sich der Körper erholt. Besser als Schlummertrunk geeignet sind ein Glas warme Milch mit Honig oder ein beruhigender Tee.

8. Wer sich ordentlich auspowert, schläft besser
Schlafforscher raten in der Tat dazu, regelmäßig Sport zu treiben. Doch zu spät abends sollte man seinen Kreislauf nicht mehr so stark ankurbeln. Ist der Körper kurz vor dem Schlafengehen, auf Hochtouren, schläft man schlechter ein.

9. Spätes Essen ist schlecht für den Schlaf
Das ist eher eine Gewohnheitssache, so die Meinung von Schlafexperten. Schließlich wird im Mittelmeerraum oft spät abends gegessen. Allenfalls ein übermäßig üppiges Essen am späten Abend kann das Einschlafen erschweren.

10. Schlaf macht schön
Endlich mal eine Weisheit, die stimmt. Wer gesund und attraktiv aussehen möchte, braucht ausreichend Schlaf. Schläft jemand zu wenig, spiegelt sich das in seinem Gesicht wider: Beobachter stufen ihn dann als ungesünder, weniger attraktiv und müder ein. Das ergab eine Studie aus Schweden.

(ef) Frankfurter Rundschau 13.01.2012

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